Kunstwerke im Park

Skulpturen im Park

In die natürliche Umgebung der Insel extrem gut eingebunden, sind die Skulpturen ein Ausdruck verschiedener historischer und stilistischer Perioden im Laufe des vergangenen Jahrhunderts

Nächstenliebe und Arbeit

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der Zeit, als Paul Kupelwieser der Eigentümer der Insel war, wurden in unmittelbarer Nähe des Hafens die Skulpturen „Arbeit“ und „Nächstenliebe“ von Caspar Clemens Zumbusch (1830 –1915) errichtet.
Paul Kupelwieser erhielt beim Verlassen der Eisenhütte Vitkovice, als Geschenk eine Tischdekoration, die zwei allegorische Figuren darstellte: „Arbeit“ (Schmied) und „Nächstenliebe“ (Mutter mit Kindern). Diese Figuren spiegelten Kupelwieser selber wider, so wie ihn die Eigentümer der Eisenhütte erlebt hatten: als eine durch schwere, harte Arbeit, und Respekt, Loyalität und Liebe geprägte Person. Sie dienten als Vorbild für die Anfertigung der Marmorskulpturen, die auch heute noch daran erinnern, dass durch harte Arbeit und große Liebe, außergewöhnliche Taten vollbracht werden können, und sogar ein Malaria-Sumpf zu einer Oase natürlicher Schönheit und Ruhe werden kann.

Leda

Diese Skulptur vom Beginn des 20. Jahrhunderts, zeigt eine Szene aus der griechischen Mythologie – Leda mit einem Schwan. Zeus gelang es nur, Leda, die spartanische Königin zu verführen, indem er sich in einen Schwan verwandelte. Diese Skulptur war als Dekoration des damaligen, 1913 neben dem Hotelkomplex im Haupthafen von Brijuni, errichteten Winterbades vorgesehen. Zu dieser Zeit war es das erste Winterbad mit beheiztem Meerwasser an der Adria, mit einer Reihe von zusätzlichen therapeutisch-medizinischen und kosmetischen Inhalten.

Heute befindet sich diese Skulptur im Park hinter dem Hotel Neptun.

Die Badende

Im Haupthafen von Brijuni begrüßt die Besucher eine, auf einem Felsen auffordernd thronende Bronzeskulptur, „Die Badende“, ein Werk des slowenischen Künstlers Boris Kalin aus dem Jahr 1954.

Von dieser Skulptur eines sanft modellierten Aktes einer auf einem Tuch halbausgestreckt liegenden, sich sonnenden Frau, werden alle Besucher auf Brijuni willkommen geheißen und wieder verabschiedet.

Frau mit Wasserbalg

Die Bronzeskulptur „Frau mit Wasserbalg“ („Küstenbewohnerin“, „Wasserträgerin“) ist ein Werk des Bildhauers Frano Kršinić aus dem Jahr 1956. Es zeigt eine Frau, die sich vorbeugt, um aus dem Wasserbalg Wasser in einen Steintrog zu ihren Füßen zu gießen.

Die Skulptur ist ein Bestandteil eines Denkmals für eine außergewöhnliche technische Errungenschaft – das Hochpumpen von Quellwasser auf der Insel. Im Zeitraum von 1951 bis 1953 wurden nämlich auf der Insel geologische Forschungen hinsichtlich der Existenz von Quellwasser durchgeführt, das, neben anderen Standorten, auch auf einer Wiese, mit der charakterischen Bezeichung "Lebendiges Wasser" entdeckt wurde.

Die Möglichkeit, auf der Insel Grundwasser zu pumpen, wurde nach der Idee des Architekten Alexander Freudenreich, als "neuer Sieg im Kampf mit der Natur" konzipiert. Künstlerisch, architektonisch und technisch, wird in Stein, Bronze und Glas, die Wasserknappheit in der Vergangenheit gezeigt (symbolisiert durch die Skulptur von Kršinić), das bis dahin zeitgenössische schwere Leben auf den Inseln (dargestellt durch eine Zisterne, in der Regenwasser aufgefangen wird), bis zum Wohlstand in der Zukunft (eine gläserne Pyramide über einem Bohrloch mit Quellwasser). Diese bemerkenswerte technische Errungenschaft der Nutzung von Grundwasser auf der Insel aus einer Tiefe von 251 Metern, wird auch auf einem Gedenkstein hervorgehoben, der neben der Skulptur, der Zisterne und der gläsernen Pyramide (Gedenkbrunnen), einen Bestandteil dieses Denkmals darstellt.

Sowohl die Skulptur, als auch die gläserne Pyramide haben gleichzeitig auch die Funktion einer Fontäne. In der gläsernen Pyramide hätte ein außergewöhnlicher Lichteffekt entstehen sollen: Innerhalb des Steinsockels der geschlossenen Fontäne in Pyramidenform, wurden Reflektoren installiert, die die zerstreuten Wassertröpfchen beleuchten, woraufhin ein Regenbogen entsteht.

Friedenstaube

'Zum Zeichen einer besonderen Ehrerweisung gegenüber dem Präsidenten Tito, und zum Andenken an seine Persönlichkeit', schenkte der Bildhauer Dušan Džamonja im Jahr 1983 dem Nationalpark die Skulptur „Friedenstaube“. Die Skulptur aus Cortenstahl (geschweißten Eisenketten) entstand 'mit der Absicht, die Idee von Frieden und Freiheit zu symbolisieren'.

Ein Denkmal für Sony

Auf dem Hügel in der Nähe des Hafens, wurde ein "Denkmal für Sony" von italienischen Autorinnen, der Künstlerin Fabiola Faidiga und der Bildhauerin Madie Cotimbo errichtet. Es wurde für den Nationalpark im Jahr 2012 als Erinnerung an den Elefanten Sony gestiftet, den Tito von der indischen Premierministerin Indira Gandhi geschenkt bekam.

Der zweijährige Sony kam im Jahr 1970 auf die Brijuni, und lebte im Safaripark, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lanka, bis zu seinem Lebensende, im Jahr 2010.

Sie Skulptur wurde im Jahr 2008 angefertigt, und ist ein Teil des weitumfassenden Projekts CIRCUS MEME der Autorin Fabiola Faidiga, das mehrere Präsentationsebenen in sich verbirgt. Das Projekt umfasst nämlich neben dem Denkmal für Sony auch eine äquilibristische Performance, eine Fotoausstellung und Videoprojektionen.

Die handgefertigte, lebensgroße Skulptur aus Polystyrol, ist das Werk der Bildhauerin Madie Cotimbo. Es ist bedeckt mit Autokarten von Städten, die in schicksalhafter Weise mit Sonys Reisen zu tun haben, real und imaginär: Neu-Delhi (die Hauptstadt des Landes, in dem Sony geboren wurde), Belgrad (die Hauptstadt des Landes, das Sony aufgenommen hat), Brijuni (die Insel, auf der Sony fast sein ganzes Leben lang gelebt hat), Zagreb (die Hauptstadt des Landes, in dem Sony lebte), Triest (die Stadt, in der das CIRCUS MEME-Projekt konzipiert wurde), Berlin (eine von Sony in metaphorischer Form besuchte Stadt).

Dinosaurier

Mit dem Ziel, das geologisch-paläontologische Erbe bekannt zu machen, wurde im Jahr 2012 auf der Landzunge Vrbanj die Rekonstruktion eines Dinosauriers aufgestellt, der dem Allosaurus ähnlich ist, um Besucher durch die natürlichen Größe und Gattung, die hier ihre Spuren hinterlassen hat, zu beeindrucken. Auf der Landzunge wurden etwa sechzig Fußabdrücke von zweibeinigen Fleischfressern entdeckt. Die Größe der Abdrücke weisen darauf hin, dass sie von Theropoden stammen, großen Raubtieren und Fleischfressern, die hier vor 125 Millionen Jahren ihre Spuren hinterlassen haben, als sie sich im seichten Gewässer des damaligen Tethys-Ozeans bewegten.

Die wissenschaftlich-künstlerische Skulptur des Theropoden wurde vom Bildhauer Stjepan Gračan, in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Experten angefertigt: Dr.sc.Zlatan Bajraktarević und Dr.sc.Aleksandra Mezge von der Geologischen Abteilung der Zagreber naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät, dem akademischen Künstler und Bühnenbildner Zlatko Kauzlarić Atač und dem Illustrator Berislav Kržić.